Vor einer Woche bin ich in Berlin gelandet, habe dort einen sehr schönen Tag mit Liszy verbracht und bin, nachdem ich freundlichst vom Bahnhof abgeholt wurde, seit Dienstag wieder Zuhause.
Nun, der Sommer ist vorbei, was gibt es noch zu sagen?
Nach sieben Ländern, vier Meeren und über 7500 Kilometern ist die Ostsee umrundet.*
Es waren wohl die aufregendsten zwei Monate meines Lebens - bis jetzt.
Die häufig gestellte Frage, ob es gefährlich gewesen sei, kann und muss ich mit einem klaren Nein beantworten.
Schließlich habe ich ganze vier Nächte in meinem Zelt geschlafen und außer für die Herberge in Sankt Petersburg keinerlei Übernachtungskosten gehabt. An dieser Tatsache lässt sich die Gastfreundlichkeit derer erkennen, die ich auf meinem Weg, zwischen Alster und Eismeer, getroffen habe.
Einem Fremden ein Bett für die Nacht zu geben ist, gemessen an deutschen Verhältnissen, ein großes Stück, diesen Fremden aber wie einen Freund zu behandeln, ein noch weit größeres.
Es erübrigt sich die Frage, ob ich mich allein oder gar einsam gefühlt habe.
Natürlich war die Landschaft sehr schön, vor allem im Norden Norwegens, aber es sind die Menschen, die ich dort, wie auf dem Rest der Strecke kennengelernt und recht lieb gewonnen habe, die diesen Sommer unvergesslich gemacht haben.
Ich hoffe, einigen von ihnen ein bisschen von dem wiedergeben zu können, was sie mir entgegengebracht haben.
Fußnote:
* Man darf die berechtigte Frage stellen, warum ich behaupte, die Ostsee umrundet zu haben, obschon ich von Tallinn aus zurückgeflogen bin:
2005 war Tallinn der Punkt, an dem mein Vater und ich bei unserer Reise durch das Baltikum umgekehrt sind.
Magellan, bekanntlich der erste Mensch, der die Welt umsegelte, hat es schließlich ebenso gemacht. Mit dem geringfügigen Unterschied, dass es nicht Tallinn, sondern die Molukken waren, an denen er das erste mal umgekehrt ist und ich nicht von einem vergifteten Pfeilen eines Eingeborenen getötet wurde.
Montag, 8. September 2008
Montag, 1. September 2008
Das Wochenende
Meine Tour neigt sich dem Ende zu und gerade das war nocheinmal ein Hoehepunkt. Donnerstag wurde ich ins Kino eingeladen. Nach Anton Corbijns Retrospektive in Helsinki, hat mir sein 'Control' ebenso gefallen.
Freitag ging es mitten in der Nacht,quer durch Estland, an die russiche Grenze, Bilder machen.
Der hoechste Berg Estlands ist eine Abraumhalde.
Gestern habe ich den Tag ueber gearbeitet. Postkarten an Touristen zu verkaufen kann mitunter recht spaszig sein.
Besonders eine aeltere Dame wird mir in Erinnerung bleiben.
Nachdem sie sich ueber die Preise der Postkarten echauffiert hat (10 Stueck zu zwei Euro), laechelte sie mich nett an und wies ihren Mann an:
'Pass blosz auf, dass der Dir das richtige Wechselgeld wiedergibt, die Russen haun' ein uebers Ohr, wo sie nur koennen.'
Ich habe es ihr in den kleinsten Scheinen auf Deutsch abgezaehlt.
Der gestrige Abend war eher ruhig. Der Film 'Factory Girl' war zwar eher enttaeuschend, der Abend insgesamt allerdings, sehr schoen.
Drauszen lockt die Sonne zu einem letzten Spaziergang durch die Stadt und um 13:00Uhr bin ich auch schon zum Essen verabredet.
Freitag ging es mitten in der Nacht,quer durch Estland, an die russiche Grenze, Bilder machen.
Der hoechste Berg Estlands ist eine Abraumhalde.
Gestern habe ich den Tag ueber gearbeitet. Postkarten an Touristen zu verkaufen kann mitunter recht spaszig sein.
Besonders eine aeltere Dame wird mir in Erinnerung bleiben.
Nachdem sie sich ueber die Preise der Postkarten echauffiert hat (10 Stueck zu zwei Euro), laechelte sie mich nett an und wies ihren Mann an:
'Pass blosz auf, dass der Dir das richtige Wechselgeld wiedergibt, die Russen haun' ein uebers Ohr, wo sie nur koennen.'
Ich habe es ihr in den kleinsten Scheinen auf Deutsch abgezaehlt.
Der gestrige Abend war eher ruhig. Der Film 'Factory Girl' war zwar eher enttaeuschend, der Abend insgesamt allerdings, sehr schoen.
Drauszen lockt die Sonne zu einem letzten Spaziergang durch die Stadt und um 13:00Uhr bin ich auch schon zum Essen verabredet.
Freitag, 29. August 2008
Richtung Osten!
Morgen frueh um 03:00 gehts mit meinem Gastgeber nach Narva, einmal quer durch Estland an die russische Grenze. Er hat dort einen Job und ich nichts besseres zu tun.
Das Wetter ist angenehm, das Essen gut und die Lust, nach Hause zukommen, verfliegt gerade.
Daswidanija!
Das Wetter ist angenehm, das Essen gut und die Lust, nach Hause zukommen, verfliegt gerade.
Daswidanija!
Donnerstag, 28. August 2008
Tallinn
Eine der schoensten Staedte der Tour ist Estlands Hauptstadt, zweifelsohne.
Der mittelalterliche Stadtkern ist zwar recht ueberschaubar, jedoch steht hier ein Antikladen neben dem anderen. Damit meine Reiskasse nicht ganz leer wieder zuhause ankommt, habe ich bei meinem Gastgeber einen kleinen Job gefunden.
Toomas ist professioneller Fotograph und unterhaelt eine Postkartenfirma, wo ich gleich in den Verkauf einsteigen werde.
Das Atelier ist nur einen Steinwurf vom Rathaus entfernt, sodass man Abends auf dem Giebel sitzen und die Sonne hinter der Stadt untergehen sehen kann.
Auf Bald.


Der mittelalterliche Stadtkern ist zwar recht ueberschaubar, jedoch steht hier ein Antikladen neben dem anderen. Damit meine Reiskasse nicht ganz leer wieder zuhause ankommt, habe ich bei meinem Gastgeber einen kleinen Job gefunden.
Toomas ist professioneller Fotograph und unterhaelt eine Postkartenfirma, wo ich gleich in den Verkauf einsteigen werde.
Das Atelier ist nur einen Steinwurf vom Rathaus entfernt, sodass man Abends auf dem Giebel sitzen und die Sonne hinter der Stadt untergehen sehen kann.
Auf Bald.
Montag, 25. August 2008
Tallinn
Die Fahrscheine sind gekauft, morgen um 08:00 Uhr legt das Schiff im Westhafen ab. Am Mittag sind wir verabredet.
Sofia, bei der ich quasi den letzten Monat gewohnt habe, wird mich bis Donnerstag begleiten.
Als ich heute morgen wieder nach Helsinki gekommen bin, hat es sich schon wie zuhause angefuehlt.
Der Sommer neigt sich dem Ende zu. Wenn alles gut geht, bin ich heute in einer Woche wieder zuhause oder auch nicht.
Wer hat mir die sommer09 Domain vorgemerkt?
Sofia, bei der ich quasi den letzten Monat gewohnt habe, wird mich bis Donnerstag begleiten.
Als ich heute morgen wieder nach Helsinki gekommen bin, hat es sich schon wie zuhause angefuehlt.
Der Sommer neigt sich dem Ende zu. Wenn alles gut geht, bin ich heute in einer Woche wieder zuhause oder auch nicht.
Wer hat mir die sommer09 Domain vorgemerkt?
Die letzte Woche
In der letzten Woche wurde viel gefeiert. Näheres dazu gibt es, wenn ueberhaupt, persönlich ;).
Am Wochenende ging es zu einem Sommerhaus in der Nähe von Lahti, etwa 100 Kilometer nordöstlich von Helsinki.
Es wuerde nicht den Geschmack vieler treffen, ich allerdings fands klasse.
Da fuer genuegend (deutsches) Bier gesorgt war und das bei weitem nicht alles war, kann man sich den Rahmen der Veranstaltung denken.
Abends wurde zu guter Musik getanzt, getrunken und gesungen.
Ein finnisches Sommerhaus hat fuer gewöhnlich kein Badezimmer, dafuer steht direkt am See die Sauna.
Wer also vom Alkohol noch nicht genug hatte, trank da weiter, schwamm im See, etc.
Samstag war ich um 08:00 Uhr im Bett, nur um 12:00 wieder ins Boot zu steigen, und ganze fuenf Stunden auf dem See zu verbringen.
Meine Reiseapotheke fand am Morgen regen Zuspruch.
Die Institution "Sauna" trägt doch viel zum Verhalten der Finnen untereinander bei, auch dazu zuhause mehr.
Samstag ging es daran, die richtige Birke fuer "Vichte" zu finden. Bei der Suche hat sich gezeigt, wie zäh doch die Finnen sind. Im Halbdunkel stuerzt mein Begleiter einen sieben Meter tiefen Abhang hinunter und seine erste Reaktion war, mir mitzuteilen, dass der gesuchte Baum am Fusze des Abhangs sei. Bis auf einen eingerissenen Fingernagel, war keine Verletzung zu beklagen.
Ich kann nur jedem raten, einmal eine finnische Sauna zu erleben.
Den Rest erzähle ich bei Gelegenheit persönlich.




Am Wochenende ging es zu einem Sommerhaus in der Nähe von Lahti, etwa 100 Kilometer nordöstlich von Helsinki.
Es wuerde nicht den Geschmack vieler treffen, ich allerdings fands klasse.
Da fuer genuegend (deutsches) Bier gesorgt war und das bei weitem nicht alles war, kann man sich den Rahmen der Veranstaltung denken.
Abends wurde zu guter Musik getanzt, getrunken und gesungen.
Ein finnisches Sommerhaus hat fuer gewöhnlich kein Badezimmer, dafuer steht direkt am See die Sauna.
Wer also vom Alkohol noch nicht genug hatte, trank da weiter, schwamm im See, etc.
Samstag war ich um 08:00 Uhr im Bett, nur um 12:00 wieder ins Boot zu steigen, und ganze fuenf Stunden auf dem See zu verbringen.
Meine Reiseapotheke fand am Morgen regen Zuspruch.
Die Institution "Sauna" trägt doch viel zum Verhalten der Finnen untereinander bei, auch dazu zuhause mehr.
Samstag ging es daran, die richtige Birke fuer "Vichte" zu finden. Bei der Suche hat sich gezeigt, wie zäh doch die Finnen sind. Im Halbdunkel stuerzt mein Begleiter einen sieben Meter tiefen Abhang hinunter und seine erste Reaktion war, mir mitzuteilen, dass der gesuchte Baum am Fusze des Abhangs sei. Bis auf einen eingerissenen Fingernagel, war keine Verletzung zu beklagen.
Ich kann nur jedem raten, einmal eine finnische Sauna zu erleben.
Den Rest erzähle ich bei Gelegenheit persönlich.
Montag, 18. August 2008
Helsinki
Auf dem Peterhof war ich nicht. Dazu war das Wetter zu wechselhaft und in Sankt Petersburg noch zu viel zu sehen. Das ist es jetzt natuerlich immernoch und ich kann vorab versichern, dass es nicht mein letzter Besuch in der Stadt war.
Donnerstag habe ich zum zweiten Mal die die Eremitage besucht. Nach einer Borschtsch zum Fruehstueck stand ich um 09:00 Uhr vor den Toren des Winterpalais in der, immerhin schon gut 50 Meter langen, Schlange.
Die sehr gediegene Reisegruppe aus Wuppertal vor mir unterhielt sich angeregt ueber die zu sehende Kunst. Als um 10:00 Uhr die Tore zum Innenhof des Winterpalais geöffnet wurden, löste sich die so ordentlich Schlange auf und ein jeder rannte in den Innenhof, nur um dort nocheinmal eine Stunde zu warten.
Ein Sturm auf das Winterpalais, der die Matrosen von Kronstadt vor Neid im Boden versinken liesze.
Intreressant ist, dass ich jeden Tag mindest zwei bis dreimal auf der Strasze angesprochen und nach dem Weg gefragt wurde.
Selbst in der Eremitage wurde ich von angestellten aufgefordert, bei der Reperatur eines Fensters kurz etwas zu halten. So russisch seh ich mittlerweile aus.
Das Essen hat mir sehr gut gefallen, am besten waren die Hinterhofcafés. Meine Lieblingsspeise ist Borschtsch, eine Rotebeetesuppe mit ein wenig Rindfleisch, Gurken, gekochtem Ei und einem Löffel Schmand. Sie wird kalt serviert.
Obschon ich nur eine Woche in der Stadt war, koennte ich wohl noch Seiten schreiben, aber die Nationalbibliothek Helsinkis schlieszt gleich.
Zu den Sankt Petersburgern wäre noch etwas zu sagen: Dass Russland unsicherer als Deutschland ist, mag statistisch stimmen. Gespuert habe ich davon allerdings nichts. Die Leute waren, auch wenn sie kein Englisch sprachen äuszerst nett und hilfsbereit.
Beispielsweise, als ich am ersten Tag die Jugendherberge nicht gefunden und einen Passanten gefragt habe, hat der kurzerhand sein Handy genommen, die Jugendherberge angerufen und mich bis vor die Tuer gebracht.
Als ich am Samstagabend wieder in Helsinki angekommen bin, wurde doch tatsächlich eine Welcome Back Party veranstaltet. Am Wochenende geht es zu einer Party in einem Sommerhaus 150 Kilometer nordöstlich.
Falls jemand von Langeweile geplangt sein sollte, ich freue mich ueber Emails:
mfkrause@gmail.com
P.S.: Ich habe in Russland exakt einen Wodka und selbst den nur des Klischee halbers getrunken.
Donnerstag habe ich zum zweiten Mal die die Eremitage besucht. Nach einer Borschtsch zum Fruehstueck stand ich um 09:00 Uhr vor den Toren des Winterpalais in der, immerhin schon gut 50 Meter langen, Schlange.
Die sehr gediegene Reisegruppe aus Wuppertal vor mir unterhielt sich angeregt ueber die zu sehende Kunst. Als um 10:00 Uhr die Tore zum Innenhof des Winterpalais geöffnet wurden, löste sich die so ordentlich Schlange auf und ein jeder rannte in den Innenhof, nur um dort nocheinmal eine Stunde zu warten.
Ein Sturm auf das Winterpalais, der die Matrosen von Kronstadt vor Neid im Boden versinken liesze.
Intreressant ist, dass ich jeden Tag mindest zwei bis dreimal auf der Strasze angesprochen und nach dem Weg gefragt wurde.
Selbst in der Eremitage wurde ich von angestellten aufgefordert, bei der Reperatur eines Fensters kurz etwas zu halten. So russisch seh ich mittlerweile aus.
Das Essen hat mir sehr gut gefallen, am besten waren die Hinterhofcafés. Meine Lieblingsspeise ist Borschtsch, eine Rotebeetesuppe mit ein wenig Rindfleisch, Gurken, gekochtem Ei und einem Löffel Schmand. Sie wird kalt serviert.
Obschon ich nur eine Woche in der Stadt war, koennte ich wohl noch Seiten schreiben, aber die Nationalbibliothek Helsinkis schlieszt gleich.
Zu den Sankt Petersburgern wäre noch etwas zu sagen: Dass Russland unsicherer als Deutschland ist, mag statistisch stimmen. Gespuert habe ich davon allerdings nichts. Die Leute waren, auch wenn sie kein Englisch sprachen äuszerst nett und hilfsbereit.
Beispielsweise, als ich am ersten Tag die Jugendherberge nicht gefunden und einen Passanten gefragt habe, hat der kurzerhand sein Handy genommen, die Jugendherberge angerufen und mich bis vor die Tuer gebracht.
Als ich am Samstagabend wieder in Helsinki angekommen bin, wurde doch tatsächlich eine Welcome Back Party veranstaltet. Am Wochenende geht es zu einer Party in einem Sommerhaus 150 Kilometer nordöstlich.
Falls jemand von Langeweile geplangt sein sollte, ich freue mich ueber Emails:
mfkrause@gmail.com
P.S.: Ich habe in Russland exakt einen Wodka und selbst den nur des Klischee halbers getrunken.
Dienstag, 12. August 2008
Sankt Petersburg
Als ich vorhin, bei Sonnenschein, neben dem Ehernen Reiter auf einer Wiese lag, lief mir ein kleiner Baer vor die Fuesse.
Das ist bis jetzt das einzige Vorurteil, dass sich als wahr erwiesen hat.
Die Stadt gefaellt mir mit ihren Kirchen und Plaetzen, Palaesten und Schaetzen immer mehr.
Gestern hat mich meine freundliche Begleitung durch ein Labyrinth von Gassen und Hoefen zu einer Kellertuer gefuehrt, hinter der sich eine der nettesten Bars, in denen ich bislang war, verborgen hat.
Morgen geht es, wenn sich das Wetter halten sollte, zum Peterhof.
Ich befuerchte, dass, nachdem der Sonnenbrand aus Helsinki zu einem angenehme Braun geworden ist, ich wieder richtig rot bin. In Russland.
Das ist bis jetzt das einzige Vorurteil, dass sich als wahr erwiesen hat.
Die Stadt gefaellt mir mit ihren Kirchen und Plaetzen, Palaesten und Schaetzen immer mehr.
Gestern hat mich meine freundliche Begleitung durch ein Labyrinth von Gassen und Hoefen zu einer Kellertuer gefuehrt, hinter der sich eine der nettesten Bars, in denen ich bislang war, verborgen hat.
Morgen geht es, wenn sich das Wetter halten sollte, zum Peterhof.
Ich befuerchte, dass, nachdem der Sonnenbrand aus Helsinki zu einem angenehme Braun geworden ist, ich wieder richtig rot bin. In Russland.
Montag, 11. August 2008
Sankt Petersburg, Russland
Das Wetter ist leider nichtmehr durchgehend, sondern nur noch meistens schoen. Dafuer ist es die Stadt umso mehr.
Im Moment sitze ich in einem Internetcafe am Nevskiy Prospect und weisz nicht recht, womit ich anfangen soll. Die Eremitage am Samstag war wohl schon einer der Hoehepunkte, auch wenn ich sie Donnerstag oder Freitag nocheinmal besuchen werde. Ich spare es mir, Kuenstler aufzuzaehlen.
Das Russische Museum hielt auch die ein oder andere Ueberraschung bereit, gespannt bin ich allerdings auf die Kunstkammer.
Gestern habe ich unweit Dostojevkis letzter Wohnstaette einen orthodoxen Gottesdienst besucht. Das Museum in des Schriftstellers letzter Wohnung war den Besuch auf jeden Fall wert.
Bisland habe ich stets freundliche Russen gefunden, die mir eine Eintrittskarte gekauft haben. Fuer Auslaender ist der Eintritt um ein Vielfaches hoeher.
Da in der Stadt viel renoviert wird, sind viele Gebaeude verhangen, sodass ich, wohl oder uebel, noch einmal herkommen muss, um mir diese anzusehen.
Meine Jugendherberge ist recht simpel, aber akzeptabel.
Gestern wurde ich in einen interessanten Hinterhof gefuehrt, den ich allein nie gefunden haette. Im Gegensatz zu den Fassaden, sind diese nicht renoviert und daher umso spannender.
Im Anschluss gab es Sushi auf dem Nevskiy. Der Rest des Abends wurde in einem netten Klub verbracht, gute Musik, nette Leute und Twist Videos aus den fruehen 60ern, was will man mehr?
So, nun geh ich ins Kloster.
Im Moment sitze ich in einem Internetcafe am Nevskiy Prospect und weisz nicht recht, womit ich anfangen soll. Die Eremitage am Samstag war wohl schon einer der Hoehepunkte, auch wenn ich sie Donnerstag oder Freitag nocheinmal besuchen werde. Ich spare es mir, Kuenstler aufzuzaehlen.
Das Russische Museum hielt auch die ein oder andere Ueberraschung bereit, gespannt bin ich allerdings auf die Kunstkammer.
Gestern habe ich unweit Dostojevkis letzter Wohnstaette einen orthodoxen Gottesdienst besucht. Das Museum in des Schriftstellers letzter Wohnung war den Besuch auf jeden Fall wert.
Bisland habe ich stets freundliche Russen gefunden, die mir eine Eintrittskarte gekauft haben. Fuer Auslaender ist der Eintritt um ein Vielfaches hoeher.
Da in der Stadt viel renoviert wird, sind viele Gebaeude verhangen, sodass ich, wohl oder uebel, noch einmal herkommen muss, um mir diese anzusehen.
Meine Jugendherberge ist recht simpel, aber akzeptabel.
Gestern wurde ich in einen interessanten Hinterhof gefuehrt, den ich allein nie gefunden haette. Im Gegensatz zu den Fassaden, sind diese nicht renoviert und daher umso spannender.
Im Anschluss gab es Sushi auf dem Nevskiy. Der Rest des Abends wurde in einem netten Klub verbracht, gute Musik, nette Leute und Twist Videos aus den fruehen 60ern, was will man mehr?
So, nun geh ich ins Kloster.
Donnerstag, 7. August 2008
Helsinki
Zunächst möchte ich Euch ueber ein Erlebnis in einem Lidl letzte Woche berichten.
Mit einem belgischen Päarchen auf einer Insel vor der Stadt verabredet, wollte ich fuer ein Picknick einkaufen.
Abgesehen von Butterkeksen, Croissants und Pfirsichen stand auch Bier auf meinem Einkaufszettel.
Die Kassiererin weigerte sich schlicht, mich zu bedienen und gab, nachdem sie bemerkte, dass ich des Finnischen nur unzureichend mächtig bin, auch keine Erklärung.
Eine freundliche alte Dame sprach ein herrliches Deutsch ("Deitsch") und erklärte mir, dass man Alkohol erst nach 09:00 Uhr kaufen könne.
Mein Aufenthalt in Finnlands Hauptstadt neigt sich dem Ende zu. Die Retrospektive ueber Anton Corbijn hat mir, was Ausstellungen und Museen angeht, am meisten gefallen.
Gestern waren wir in einer netten Bar, haben viel getrunken, viel gelacht.
Um 03:00 Uhr gingen die Lichter aus und wir, eine Gruppe von fuenf, machten uns auf den Heimweg.
In einem Park sasz ein weiszes Kaninchen auf dem Rasen, das Sake und ich vergeblich ein paar Kilometer verfolgten, nur damit es dann, haarscharf an mir vorbei, in seinem Bau verschwand.
Praktischerweise hatte ich, noch aus dem Museum of Old Art, eine Postkarte mit einem Jagdstillleben in der Jackentasche. Allerdings konnte uns kein Passant weiterhelfen, das weisze Kaninchen wiederzufinden.
Später am Abend saszen wir vor einem Imbiss, und Sake fiel vor Lachen fast vom Stuhl. Nichtetwa, weil ich gerade die Imbissverkäuferin nach einem weiszen Kaninchen fragte, sondern, weil gerade zwei estische Mädchen mit weiszen Hasenohren auf dem Kopf um die Ecke kamen.
Wie auch immer, heute habe ich meine Reiseunterlagen fuer Russland in Empfang genommen.
Morgen bringt mich der Fruehzug nach Sankt Petersburg. Die Stadt der Zaren, der Revolutionen, das europäische Tor Russlands, die Perle der Ostsee!
Mit einem belgischen Päarchen auf einer Insel vor der Stadt verabredet, wollte ich fuer ein Picknick einkaufen.
Abgesehen von Butterkeksen, Croissants und Pfirsichen stand auch Bier auf meinem Einkaufszettel.
Die Kassiererin weigerte sich schlicht, mich zu bedienen und gab, nachdem sie bemerkte, dass ich des Finnischen nur unzureichend mächtig bin, auch keine Erklärung.
Eine freundliche alte Dame sprach ein herrliches Deutsch ("Deitsch") und erklärte mir, dass man Alkohol erst nach 09:00 Uhr kaufen könne.
Mein Aufenthalt in Finnlands Hauptstadt neigt sich dem Ende zu. Die Retrospektive ueber Anton Corbijn hat mir, was Ausstellungen und Museen angeht, am meisten gefallen.
Gestern waren wir in einer netten Bar, haben viel getrunken, viel gelacht.
Um 03:00 Uhr gingen die Lichter aus und wir, eine Gruppe von fuenf, machten uns auf den Heimweg.
In einem Park sasz ein weiszes Kaninchen auf dem Rasen, das Sake und ich vergeblich ein paar Kilometer verfolgten, nur damit es dann, haarscharf an mir vorbei, in seinem Bau verschwand.
Praktischerweise hatte ich, noch aus dem Museum of Old Art, eine Postkarte mit einem Jagdstillleben in der Jackentasche. Allerdings konnte uns kein Passant weiterhelfen, das weisze Kaninchen wiederzufinden.
Später am Abend saszen wir vor einem Imbiss, und Sake fiel vor Lachen fast vom Stuhl. Nichtetwa, weil ich gerade die Imbissverkäuferin nach einem weiszen Kaninchen fragte, sondern, weil gerade zwei estische Mädchen mit weiszen Hasenohren auf dem Kopf um die Ecke kamen.
Wie auch immer, heute habe ich meine Reiseunterlagen fuer Russland in Empfang genommen.
Morgen bringt mich der Fruehzug nach Sankt Petersburg. Die Stadt der Zaren, der Revolutionen, das europäische Tor Russlands, die Perle der Ostsee!
Montag, 4. August 2008
Helsinki
Viel Abwechslungsreiches ist nicht zu berichten. Ich habe mir die Museen, die ich sehen wollte, angesehen. Wie Helsinki selbst, waren die Sammlungen nicht allzugrosz, besonders gefallen hat mir allerdings die Retrospektive von Anton Corbijn und das Museum of Old Art.
Letzte Woche waren wir in einem netten Klub, Redrum, in dem sich gezeigt hat, wie klein die Welt doch ist: Es klopft mir jemand auf die Schulter und sagt: "You were at Riddu Riddu!".
Im Anschluss wurde ich in ein deutsches Bierhaus gefuehrt, das mich an die Bayernzelteröffnung denken liesz. Blosz, dass ich bei jener noch niemand auf den Tischen hab tanzen gesehen.
Heute hat es ein wenig geregnet, ansonsten herschten letzte Woche ca 25 Grad. Ich war sehr lange ncihtmehr so braun.
Gestern sind wir dann ein weiteres Mal ausgegangen. Beim betreten der Bar war mir recht mulmig zumute. Schummerige Dunkelheit schlägt mir entgegen, wäre es in Finnalnd erlaubt, in Bars zu rauchen, es wäre veraucht gewesen. Fast ausschlieszlich männliche Gäste, eine Menge davon gröszer und weitaus muskolöser als ich. Kaum einer hatte längere Haare als ich in meinen ganz bösen Tagen. Die meisten von ihnen saszen nur, weil sie ncihtmehr stehen konnten. Die Lieblingsfarbe der Gäste, was ihre Kleidung anbelangt, schien Schwarz su sein. Gut, dass ich ein hellgruenes T-shirt trug.
Ihr könnt Euch ungefähr vorstellen, wie ich mich gefuehlt hab.
Als dann einer von diesen Schränken anfing Robbie Williams "Let me Entertain You" an der Karaokestation zu singen und die ganze Bar mitsang und dazu tanzte, wurde ein weiteres Mal klar, dass Finnalnd anders ist.
Die Stimmung erwies sich als friedlicher als in einem Stall voll Lämmer und zugleich dermassen ausgelassen, dass es eine Weile dauerte, bis ich akzeptierte, an diesem Abend nicht gefressen zu werden.
Die meisten der Lieder waren finnisch und meine Begleiter weigerten sich meistns, mir den Text zu uebersetzen, da die Titel zumeist etwas bedeuteten wie "Im Schatten des Berges der Venus".
Es gibt auch sehr viele finnische Tangos.
Und mindestens so viele tangotanzende Finnen.
Zu guter letzt habe ich mich uebereden lassen, selbst ein Lied zum Besten zugeben. Statt des erwarteten "Everyday" von Buddy Holly, klang ein finnischer Titel an, dem ich mich natuerlich nicht entziehen konnte. Zum Glueck stimmte bald die gesamte Bar mit ein.
Kiitos!
Letzte Woche waren wir in einem netten Klub, Redrum, in dem sich gezeigt hat, wie klein die Welt doch ist: Es klopft mir jemand auf die Schulter und sagt: "You were at Riddu Riddu!".
Im Anschluss wurde ich in ein deutsches Bierhaus gefuehrt, das mich an die Bayernzelteröffnung denken liesz. Blosz, dass ich bei jener noch niemand auf den Tischen hab tanzen gesehen.
Heute hat es ein wenig geregnet, ansonsten herschten letzte Woche ca 25 Grad. Ich war sehr lange ncihtmehr so braun.
Gestern sind wir dann ein weiteres Mal ausgegangen. Beim betreten der Bar war mir recht mulmig zumute. Schummerige Dunkelheit schlägt mir entgegen, wäre es in Finnalnd erlaubt, in Bars zu rauchen, es wäre veraucht gewesen. Fast ausschlieszlich männliche Gäste, eine Menge davon gröszer und weitaus muskolöser als ich. Kaum einer hatte längere Haare als ich in meinen ganz bösen Tagen. Die meisten von ihnen saszen nur, weil sie ncihtmehr stehen konnten. Die Lieblingsfarbe der Gäste, was ihre Kleidung anbelangt, schien Schwarz su sein. Gut, dass ich ein hellgruenes T-shirt trug.
Ihr könnt Euch ungefähr vorstellen, wie ich mich gefuehlt hab.
Als dann einer von diesen Schränken anfing Robbie Williams "Let me Entertain You" an der Karaokestation zu singen und die ganze Bar mitsang und dazu tanzte, wurde ein weiteres Mal klar, dass Finnalnd anders ist.
Die Stimmung erwies sich als friedlicher als in einem Stall voll Lämmer und zugleich dermassen ausgelassen, dass es eine Weile dauerte, bis ich akzeptierte, an diesem Abend nicht gefressen zu werden.
Die meisten der Lieder waren finnisch und meine Begleiter weigerten sich meistns, mir den Text zu uebersetzen, da die Titel zumeist etwas bedeuteten wie "Im Schatten des Berges der Venus".
Es gibt auch sehr viele finnische Tangos.
Und mindestens so viele tangotanzende Finnen.
Zu guter letzt habe ich mich uebereden lassen, selbst ein Lied zum Besten zugeben. Statt des erwarteten "Everyday" von Buddy Holly, klang ein finnischer Titel an, dem ich mich natuerlich nicht entziehen konnte. Zum Glueck stimmte bald die gesamte Bar mit ein.
Kiitos!
Samstag, 2. August 2008
Strecke?
Bis jetzt habe ich, laut Google Maps, Eine Strecke von 6140 Kilometern zurueck gelegt.
Das entsprich etwa eintausendmal meinem Schulweg, ist also garnicht so weit, wie es klingt.
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Das entsprich etwa eintausendmal meinem Schulweg, ist also garnicht so weit, wie es klingt.
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Donnerstag, 31. Juli 2008
Dienstag, 29. Juli 2008
Helsinki...
Nun habe ich ein wenig mehr Zeit, von der letzten Woche zu schreiben:
Nach den Tagen bei Carola und Thomas auf dem Polarkreis, in denen mir die finnische Lebensart sehr nahe gebracht wurde, habe ich mich am 22.08. auf den Weg nach Sueden gemacht. Just, als ich das Haus verlies, fing es an, zu regnen. Man kann es nciht ändern. Nach guten dreieinhalb Stunden, in denen ich immerhin 17km gelaufen bin, war ich, mein Rucksack und halb Finnland nass und kalt, aber das Wissen, noch einen enormen Vorrat an Zartbitterschokolade mit mir zu fuehren, liess die Stimmung nicht sinken.
Wie auch immer, recht zuegig ging es mit einem jungen Päarchen nach Kuusamo, wo eine Munkkipause eingelegt wurde.
Im Anschluss ging es mit DEM Handwerker in Finnland schlechthin, dem Saunainstallateur und später einer Mutter mit kleiner Tochter, die sich die ganze Fahrt darueber wunderte, wie man denn einen Rucksack tragen könne, der grösser als sie ist, nach Suomosalmi.
Dort angekommen, wurde das Zelt an einem See aufgeschlagen. Recht idyllisch wäre es gewesen, hätte es nicht immernoch und die gesamte Nacht und den Morgen hindurch geregnet.
Am 23.07. fahre ich nach nur eineinhalbstuendiger Wartezeit, mit einem sehr komischen, aber netten Kauz weiter gen Sueden. Mit einem Peugot aus den 80ern bei Tempo 190 und Deep Purple auf voller Lautstärke.
Am Mittag endlich Sonnenschein, ein etwa 50-Jähriger nimmt mich mit. Nach einer halben Stunde fährt er mit der Erklärung "kahvi,kahvi" in eine Seitenstrasse, wo wir einen Freund von ihm besuchen.
Dieser, Risto, hat dort ein Haus am See, eine Saune, zwölf Schafe, Enten, Huehner, einen kleinen Garten, kurz: alles was es zum Leben braucht.
Hier konnte ich dann zum ersten und wahrscheinlich einzigen Mal, meine Angel erfolgreich einsetzen.
Danach ging es in die finnische Sauna. Der Zentraleuropäer bezeichnet den dort stattfinden Prozess als "Duensten".
Man geht rein, bis man es ncihtmehr aushält, dann raus, Bier und Wein, wieder rein, Wieder raus, in den See, schwimmen, Bier, Sauna, Wein, Sauna, See, Bier....
...bis Risto ausgerutscht ist und sich am Fuss verletzt hat. Im Haus, um Mitternacht, gab es dann frisch geräucherten Lachs mit Toast und Butter und man ging zu Bett.
Am Morgen musste Risto nach dem Fruehstueck ins Krankenhaus, da sein Fuss augenschaeinlich gebrochen war.
Der Mensch, der mich mitgenommen hatte, wurde mir sehr unheimlich, was daran gelegen haben könnte, dass er, im Gegensatz zu Risto, kein Wort Englisch sprach.
Also hab ich meinen Rucksack genommen und bin gegangen.
Die folgende Nacht hab ich in einer niedlichen Ökokommune in Joensuu geschlafen.
Am nächsten Tag ging es erst mit einem Esten, dann mit vier Estinnen weiter nach Kerimäki mitgenommen. Da zufällig die weltgrösste Holzkirche auch vor Ort war, habe ich mir diese angesehen.
Am Nachmittag war ich in Savonlinna und habe an einer nicht uninteressante Fuehrung durch die Burg teilgenommen.
Die Burg gefiel mir nicht zuletzt, weil sie das erste grössere Gebäude aus Stein war, das ich seit Wochen zu Gesicht bekommen habe.
Auf der Insel gegenueber der Burg habe ich mir einen netten Platz fuer das Zelt gesucht. Zur Ueberraschung wurde am Abend eine Oper in der Burg aufgefuehrt, sodass ich mit Trompetenklang eingeschlafen und mit Paukenschlag aufgewacht bin.
Nach einem Bad im Fluss und einem ausgiebigen Fruehstueck, war ich recht schnell wieder auf der Strasse und, weit eher als erwartet, am Abend in Helsinki.
Finnland ist von Nord nach Sued durchquert.
Hier bin ich nun bis zum 08.08.,dann nämlich heisst es: St. Petersburg.
Ein kurzer Ausschnitt aus meinem Reisefuehrer, ueber die Peter-Paul-Kathedrale:
"1830 hatte der Blitz in die Spitze eingeschlagen, und die Engelsfigur hatte sich geneigt. Der Dachdecker Pjotr Teluschkin rueckte die Figur zu recht.[...] Sein Lohn war Freiwodka in allen Petersburger Kneipen. Daran starb er."
Bis dann.
Nach den Tagen bei Carola und Thomas auf dem Polarkreis, in denen mir die finnische Lebensart sehr nahe gebracht wurde, habe ich mich am 22.08. auf den Weg nach Sueden gemacht. Just, als ich das Haus verlies, fing es an, zu regnen. Man kann es nciht ändern. Nach guten dreieinhalb Stunden, in denen ich immerhin 17km gelaufen bin, war ich, mein Rucksack und halb Finnland nass und kalt, aber das Wissen, noch einen enormen Vorrat an Zartbitterschokolade mit mir zu fuehren, liess die Stimmung nicht sinken.
Wie auch immer, recht zuegig ging es mit einem jungen Päarchen nach Kuusamo, wo eine Munkkipause eingelegt wurde.
Im Anschluss ging es mit DEM Handwerker in Finnland schlechthin, dem Saunainstallateur und später einer Mutter mit kleiner Tochter, die sich die ganze Fahrt darueber wunderte, wie man denn einen Rucksack tragen könne, der grösser als sie ist, nach Suomosalmi.
Dort angekommen, wurde das Zelt an einem See aufgeschlagen. Recht idyllisch wäre es gewesen, hätte es nicht immernoch und die gesamte Nacht und den Morgen hindurch geregnet.
Am 23.07. fahre ich nach nur eineinhalbstuendiger Wartezeit, mit einem sehr komischen, aber netten Kauz weiter gen Sueden. Mit einem Peugot aus den 80ern bei Tempo 190 und Deep Purple auf voller Lautstärke.
Am Mittag endlich Sonnenschein, ein etwa 50-Jähriger nimmt mich mit. Nach einer halben Stunde fährt er mit der Erklärung "kahvi,kahvi" in eine Seitenstrasse, wo wir einen Freund von ihm besuchen.
Dieser, Risto, hat dort ein Haus am See, eine Saune, zwölf Schafe, Enten, Huehner, einen kleinen Garten, kurz: alles was es zum Leben braucht.
Hier konnte ich dann zum ersten und wahrscheinlich einzigen Mal, meine Angel erfolgreich einsetzen.
Danach ging es in die finnische Sauna. Der Zentraleuropäer bezeichnet den dort stattfinden Prozess als "Duensten".
Man geht rein, bis man es ncihtmehr aushält, dann raus, Bier und Wein, wieder rein, Wieder raus, in den See, schwimmen, Bier, Sauna, Wein, Sauna, See, Bier....
...bis Risto ausgerutscht ist und sich am Fuss verletzt hat. Im Haus, um Mitternacht, gab es dann frisch geräucherten Lachs mit Toast und Butter und man ging zu Bett.
Am Morgen musste Risto nach dem Fruehstueck ins Krankenhaus, da sein Fuss augenschaeinlich gebrochen war.
Der Mensch, der mich mitgenommen hatte, wurde mir sehr unheimlich, was daran gelegen haben könnte, dass er, im Gegensatz zu Risto, kein Wort Englisch sprach.
Also hab ich meinen Rucksack genommen und bin gegangen.
Die folgende Nacht hab ich in einer niedlichen Ökokommune in Joensuu geschlafen.
Am nächsten Tag ging es erst mit einem Esten, dann mit vier Estinnen weiter nach Kerimäki mitgenommen. Da zufällig die weltgrösste Holzkirche auch vor Ort war, habe ich mir diese angesehen.
Am Nachmittag war ich in Savonlinna und habe an einer nicht uninteressante Fuehrung durch die Burg teilgenommen.
Die Burg gefiel mir nicht zuletzt, weil sie das erste grössere Gebäude aus Stein war, das ich seit Wochen zu Gesicht bekommen habe.
Auf der Insel gegenueber der Burg habe ich mir einen netten Platz fuer das Zelt gesucht. Zur Ueberraschung wurde am Abend eine Oper in der Burg aufgefuehrt, sodass ich mit Trompetenklang eingeschlafen und mit Paukenschlag aufgewacht bin.
Nach einem Bad im Fluss und einem ausgiebigen Fruehstueck, war ich recht schnell wieder auf der Strasse und, weit eher als erwartet, am Abend in Helsinki.
Finnland ist von Nord nach Sued durchquert.
Hier bin ich nun bis zum 08.08.,dann nämlich heisst es: St. Petersburg.
Ein kurzer Ausschnitt aus meinem Reisefuehrer, ueber die Peter-Paul-Kathedrale:
"1830 hatte der Blitz in die Spitze eingeschlagen, und die Engelsfigur hatte sich geneigt. Der Dachdecker Pjotr Teluschkin rueckte die Figur zu recht.[...] Sein Lohn war Freiwodka in allen Petersburger Kneipen. Daran starb er."
Bis dann.
Sonntag, 27. Juli 2008
Kajaani, Savonlinna, Helsinki
Mal wieder ist eine Menge passiert, ich fasse mich kurz:
Gestern habe ich neben der Burg in Savonlinna geschlafen, es wurde soagr eine Oper fuer mich gespielt. Bei Gelegenheit gibt es Fotos.
Das Wetter ist endlich gut, letzte Woche hat es viel geregnet.
Mittlerweile bin ich in Helsinki.Und es ist schön.
Die Sonne scheint, 28 Grad, keine Wolke am Himmel.
Recht zentral ist mein Quartier und die Stadt gefällt mir.
Jetzt werde ich den Rundgang durchs Nationalmuseum fortsetzen.
...da haben die doch tatsächlich den Altar aus Hamburg mitgehen lassen...
Gestern habe ich neben der Burg in Savonlinna geschlafen, es wurde soagr eine Oper fuer mich gespielt. Bei Gelegenheit gibt es Fotos.
Das Wetter ist endlich gut, letzte Woche hat es viel geregnet.
Mittlerweile bin ich in Helsinki.Und es ist schön.
Die Sonne scheint, 28 Grad, keine Wolke am Himmel.
Recht zentral ist mein Quartier und die Stadt gefällt mir.
Jetzt werde ich den Rundgang durchs Nationalmuseum fortsetzen.
...da haben die doch tatsächlich den Altar aus Hamburg mitgehen lassen...
Montag, 21. Juli 2008
Sonntag, 20. Juli 2008
Tromsö, Nordkapp, Kirkenes, Eismeer, Finnland
Viel ist passiert.
Letzte Woche hat es geregnet, sehr sogar. War mir allerdings recht egal, da ich bei sehr,sehr lieben Norwegerinnen in Tromsö geblieben bin.
Ein Ort, den ich auf jeden Fall noch einmal sehen werde.
Bis Mittwoch bin ich dort geblieben und es ist mir fast ein wenig schwer gefallen, Abschied zu nehmen.
Der Zeitplan ist sehr aus den Fugen geraten, daher bin ich von Tromsö nach Kirkenes mit dem Schiff gefahren, was nicht nur der Aussicht halber gut war.
Die Rentner an Bord haben mich sehr,sehr komisch gefunden, wie ich denn nur auf dem Panoramadeck schlafen könne...
Wie auch immer, Freitag am Morgen war ich in Kirkenes.
Von dort ging es zur Finnischen Grenze, mit den verschiedensten Norwegern, allesamt nett.
Von der Grenze ging es mit einem älteren münchener Päarchen nach Inari.
Am Inarisee gibt es einen sehr skurrilen Wettbewerb: Mit Mootorschlitten übers Wasser fahren. Wenn man zu langsam wird, geht man schlicht und einfach unter.
Das ist ohnehin eines der eigensten Völker, auf die ich bis jetzt gestossen bin.
Alle finnischen Männer scheinen einen dicken Bauch zu haben, ein Tshirt mit einem Angelmotiv zu sowie einen Bart und eine Kappe zu tragen.Alle.
Interessant ist, dass sich von diesen Männern noch keiner getraut hat, mich mitzunehmen, dafür aber eine 18-jährige Schülerin.
Im Moment wohne ich bei einem sehr netten deutschen Päarchen, dass vor einem halben Jahr hierhin ausgewandert ist und mir einen guten Einblick in die finnischen Eigenarten gibt.
Zum Beispiel ist es bei Feierlichkeiten wie Hochzeiten, Geburtstagen etc üblich, vorbeizukommen, so schnell wie möglich was zu essen und wieder zu gehen.
Dann gibt es hier das typisch finnische Grillen:
Man halte die Wurst möglichst weit in die Flamme, damit sie wenigstens nach irgendetwas schmeckt.
Auch hat jeder Finne seine Saune (sprich ßauna) im Haus, dafuer gibt es in alten Häusern kein Badezimmer. Saunen ist alltägliche Hygiene, nicht nur Wellness.
Die Sprache ist auch recht witzig, ein paar Wörter, die bekannt sein könnten:
Baari
Kioski
Tanzi
Mettwursti
Knöödeli
Hier laufen überall und recht oft Rentiere über die Straße, die einen so treudoofen Eindruck machen, dass sie fast liebenswert sind.
Mal sehen, wie es bei den finnischen Studen in Joensuu nächst Woche wird.
Letzte Woche hat es geregnet, sehr sogar. War mir allerdings recht egal, da ich bei sehr,sehr lieben Norwegerinnen in Tromsö geblieben bin.
Ein Ort, den ich auf jeden Fall noch einmal sehen werde.
Bis Mittwoch bin ich dort geblieben und es ist mir fast ein wenig schwer gefallen, Abschied zu nehmen.
Der Zeitplan ist sehr aus den Fugen geraten, daher bin ich von Tromsö nach Kirkenes mit dem Schiff gefahren, was nicht nur der Aussicht halber gut war.
Die Rentner an Bord haben mich sehr,sehr komisch gefunden, wie ich denn nur auf dem Panoramadeck schlafen könne...
Wie auch immer, Freitag am Morgen war ich in Kirkenes.
Von dort ging es zur Finnischen Grenze, mit den verschiedensten Norwegern, allesamt nett.
Von der Grenze ging es mit einem älteren münchener Päarchen nach Inari.
Am Inarisee gibt es einen sehr skurrilen Wettbewerb: Mit Mootorschlitten übers Wasser fahren. Wenn man zu langsam wird, geht man schlicht und einfach unter.
Das ist ohnehin eines der eigensten Völker, auf die ich bis jetzt gestossen bin.
Alle finnischen Männer scheinen einen dicken Bauch zu haben, ein Tshirt mit einem Angelmotiv zu sowie einen Bart und eine Kappe zu tragen.Alle.
Interessant ist, dass sich von diesen Männern noch keiner getraut hat, mich mitzunehmen, dafür aber eine 18-jährige Schülerin.
Im Moment wohne ich bei einem sehr netten deutschen Päarchen, dass vor einem halben Jahr hierhin ausgewandert ist und mir einen guten Einblick in die finnischen Eigenarten gibt.
Zum Beispiel ist es bei Feierlichkeiten wie Hochzeiten, Geburtstagen etc üblich, vorbeizukommen, so schnell wie möglich was zu essen und wieder zu gehen.
Dann gibt es hier das typisch finnische Grillen:
Man halte die Wurst möglichst weit in die Flamme, damit sie wenigstens nach irgendetwas schmeckt.
Auch hat jeder Finne seine Saune (sprich ßauna) im Haus, dafuer gibt es in alten Häusern kein Badezimmer. Saunen ist alltägliche Hygiene, nicht nur Wellness.
Die Sprache ist auch recht witzig, ein paar Wörter, die bekannt sein könnten:
Baari
Kioski
Tanzi
Mettwursti
Knöödeli
Hier laufen überall und recht oft Rentiere über die Straße, die einen so treudoofen Eindruck machen, dass sie fast liebenswert sind.
Mal sehen, wie es bei den finnischen Studen in Joensuu nächst Woche wird.
Montag, 14. Juli 2008
Tromsø
Die Abschiedsparty war sehr gut. Ich war so betrunken, dass ich die Eos auf einer Bankliegen gelassen hab, mitten auf dem Festivalgelænde. Da lag sie heute Mittag immernoch.
Drei freundliche Samen in meinem Alter haben, als sie gemerkt haben, dass ich aus Deutschland komme, ersteinmal "Schnappi, das kleine Krokodil" angestimmt.
Als ich dann spæter jemand anderen darauf angesprochen habe, wurde mir bestætigt: Deutschland, das ist Schnappi und Hitler.
Auf dem Weg nach Tromsø hat mich eine norwegische Freiwillige mit zu ihrer Familie zum Kaffeetrinken genommen.
Ein Haus, fast direkt am Wasser, auf der gegenueberliegenden Seite des Fjords zwei 100Meter Wasserflle.
Die Familie hat mich mit einer Herzlichkeit aufgenommen, die Zuhause manchen Familienmitgliedern abgeht.
Da das Haus nicht weit von der E6 entfernt ist und meine Reiseplæne noch nicht ganz verworfen sind, wurde mir natuerlich gezeigt,wo der Haustuerschlussel versteckt ist, sodass ich zu jeder Tages- und Nachtzeit wiederkommen kann.
Jetzt wohne ich bei Niklas in Tromsø, ebenfalls ein recht stattliches Haus mit Kino etc.
Die Selbstverstændlichkeit,seinen Besitz und seine Zeitfuer jemanden, den man kaum kennt, bereitzustellen ist immer wieder beeindruckend.
Ich werde alles daran legen, næchstes Jahr wiederzukommen.
Ein Angebot, bei dem Rentiertrail mitzumachen, gibt es schon.
Jetzt freue ich mich, auch wenn die Rentierfælle keineswegs unbequem waren, auf ein richtiges Bett.
Drei freundliche Samen in meinem Alter haben, als sie gemerkt haben, dass ich aus Deutschland komme, ersteinmal "Schnappi, das kleine Krokodil" angestimmt.
Als ich dann spæter jemand anderen darauf angesprochen habe, wurde mir bestætigt: Deutschland, das ist Schnappi und Hitler.
Auf dem Weg nach Tromsø hat mich eine norwegische Freiwillige mit zu ihrer Familie zum Kaffeetrinken genommen.
Ein Haus, fast direkt am Wasser, auf der gegenueberliegenden Seite des Fjords zwei 100Meter Wasserflle.
Die Familie hat mich mit einer Herzlichkeit aufgenommen, die Zuhause manchen Familienmitgliedern abgeht.
Da das Haus nicht weit von der E6 entfernt ist und meine Reiseplæne noch nicht ganz verworfen sind, wurde mir natuerlich gezeigt,wo der Haustuerschlussel versteckt ist, sodass ich zu jeder Tages- und Nachtzeit wiederkommen kann.
Jetzt wohne ich bei Niklas in Tromsø, ebenfalls ein recht stattliches Haus mit Kino etc.
Die Selbstverstændlichkeit,seinen Besitz und seine Zeitfuer jemanden, den man kaum kennt, bereitzustellen ist immer wieder beeindruckend.
Ich werde alles daran legen, næchstes Jahr wiederzukommen.
Ein Angebot, bei dem Rentiertrail mitzumachen, gibt es schon.
Jetzt freue ich mich, auch wenn die Rentierfælle keineswegs unbequem waren, auf ein richtiges Bett.
Sonntag, 13. Juli 2008
Ænderung
Ich werde nicht weiterfahren, sondern zurueck. Das Festival ist vorueber und ich bin vollkommen am Ende, was meine kørperlichen Kræfte angeht. Absolut ausgebrannt.
In Tromsø bleibe ich bei jemand vom Festival und sortier mich neu.
Mein Zelt hat zwei grosse Risse.
Wie es weitergeht, kann ich noch nicht absehen, nur eins ist sicher: Dieses Land macht es einem sehr schwer wieder nach Hause zu wollen.
In Tromsø bleibe ich bei jemand vom Festival und sortier mich neu.
Mein Zelt hat zwei grosse Risse.
Wie es weitergeht, kann ich noch nicht absehen, nur eins ist sicher: Dieses Land macht es einem sehr schwer wieder nach Hause zu wollen.
Samstag, 12. Juli 2008
Riddu Riddu
nach einem herrlichen Konzert war es wohl einer der lustigsten Abende seit langem. Nicht nur ich habe bis zu den Trænen gelacht und zwar bis 0600 am Morgen.
Dabei ist die richtige Party, bei der es dann auch Alkohol gibt, erst heute Abend. Jeder darf einen Freund mitbringen, also wenn jemand Lust und Zeit hat?
Es sind jetzt gut 4000 Leute auf dem Festival und es gab noch keine Schlægerei oder sonstigen Zwischenfall.
Ich bin gespannt, wie es sein wird, wenn ich nachts in Berlin lande. Dann werde ich zwei Monate lang keine Sterne gesehen haben...
Dabei ist die richtige Party, bei der es dann auch Alkohol gibt, erst heute Abend. Jeder darf einen Freund mitbringen, also wenn jemand Lust und Zeit hat?
Es sind jetzt gut 4000 Leute auf dem Festival und es gab noch keine Schlægerei oder sonstigen Zwischenfall.
Ich bin gespannt, wie es sein wird, wenn ich nachts in Berlin lande. Dann werde ich zwei Monate lang keine Sterne gesehen haben...
Donnerstag, 10. Juli 2008
Bilder, unsortiert von den Lofoten bis zum Riddu Riddu
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