Donnerstag, 31. Juli 2008

Savonlinna




Ich habe einen Sonnenbrand.In Finnland.

Dienstag, 29. Juli 2008

Helsinki...

Nun habe ich ein wenig mehr Zeit, von der letzten Woche zu schreiben:

Nach den Tagen bei Carola und Thomas auf dem Polarkreis, in denen mir die finnische Lebensart sehr nahe gebracht wurde, habe ich mich am 22.08. auf den Weg nach Sueden gemacht. Just, als ich das Haus verlies, fing es an, zu regnen. Man kann es nciht ändern. Nach guten dreieinhalb Stunden, in denen ich immerhin 17km gelaufen bin, war ich, mein Rucksack und halb Finnland nass und kalt, aber das Wissen, noch einen enormen Vorrat an Zartbitterschokolade mit mir zu fuehren, liess die Stimmung nicht sinken.
Wie auch immer, recht zuegig ging es mit einem jungen Päarchen nach Kuusamo, wo eine Munkkipause eingelegt wurde.
Im Anschluss ging es mit DEM Handwerker in Finnland schlechthin, dem Saunainstallateur und später einer Mutter mit kleiner Tochter, die sich die ganze Fahrt darueber wunderte, wie man denn einen Rucksack tragen könne, der grösser als sie ist, nach Suomosalmi.
Dort angekommen, wurde das Zelt an einem See aufgeschlagen. Recht idyllisch wäre es gewesen, hätte es nicht immernoch und die gesamte Nacht und den Morgen hindurch geregnet.

Am 23.07. fahre ich nach nur eineinhalbstuendiger Wartezeit, mit einem sehr komischen, aber netten Kauz weiter gen Sueden. Mit einem Peugot aus den 80ern bei Tempo 190 und Deep Purple auf voller Lautstärke.

Am Mittag endlich Sonnenschein, ein etwa 50-Jähriger nimmt mich mit. Nach einer halben Stunde fährt er mit der Erklärung "kahvi,kahvi" in eine Seitenstrasse, wo wir einen Freund von ihm besuchen.
Dieser, Risto, hat dort ein Haus am See, eine Saune, zwölf Schafe, Enten, Huehner, einen kleinen Garten, kurz: alles was es zum Leben braucht.
Hier konnte ich dann zum ersten und wahrscheinlich einzigen Mal, meine Angel erfolgreich einsetzen.
Danach ging es in die finnische Sauna. Der Zentraleuropäer bezeichnet den dort stattfinden Prozess als "Duensten".
Man geht rein, bis man es ncihtmehr aushält, dann raus, Bier und Wein, wieder rein, Wieder raus, in den See, schwimmen, Bier, Sauna, Wein, Sauna, See, Bier....
...bis Risto ausgerutscht ist und sich am Fuss verletzt hat. Im Haus, um Mitternacht, gab es dann frisch geräucherten Lachs mit Toast und Butter und man ging zu Bett.
Am Morgen musste Risto nach dem Fruehstueck ins Krankenhaus, da sein Fuss augenschaeinlich gebrochen war.
Der Mensch, der mich mitgenommen hatte, wurde mir sehr unheimlich, was daran gelegen haben könnte, dass er, im Gegensatz zu Risto, kein Wort Englisch sprach.
Also hab ich meinen Rucksack genommen und bin gegangen.

Die folgende Nacht hab ich in einer niedlichen Ökokommune in Joensuu geschlafen.

Am nächsten Tag ging es erst mit einem Esten, dann mit vier Estinnen weiter nach Kerimäki mitgenommen. Da zufällig die weltgrösste Holzkirche auch vor Ort war, habe ich mir diese angesehen.

Am Nachmittag war ich in Savonlinna und habe an einer nicht uninteressante Fuehrung durch die Burg teilgenommen.
Die Burg gefiel mir nicht zuletzt, weil sie das erste grössere Gebäude aus Stein war, das ich seit Wochen zu Gesicht bekommen habe.
Auf der Insel gegenueber der Burg habe ich mir einen netten Platz fuer das Zelt gesucht. Zur Ueberraschung wurde am Abend eine Oper in der Burg aufgefuehrt, sodass ich mit Trompetenklang eingeschlafen und mit Paukenschlag aufgewacht bin.
Nach einem Bad im Fluss und einem ausgiebigen Fruehstueck, war ich recht schnell wieder auf der Strasse und, weit eher als erwartet, am Abend in Helsinki.
Finnland ist von Nord nach Sued durchquert.

Hier bin ich nun bis zum 08.08.,dann nämlich heisst es: St. Petersburg.
Ein kurzer Ausschnitt aus meinem Reisefuehrer, ueber die Peter-Paul-Kathedrale:

"1830 hatte der Blitz in die Spitze eingeschlagen, und die Engelsfigur hatte sich geneigt. Der Dachdecker Pjotr Teluschkin rueckte die Figur zu recht.[...] Sein Lohn war Freiwodka in allen Petersburger Kneipen. Daran starb er."

Bis dann.

Sonntag, 27. Juli 2008

Kajaani, Savonlinna, Helsinki

Mal wieder ist eine Menge passiert, ich fasse mich kurz:


Gestern habe ich neben der Burg in Savonlinna geschlafen, es wurde soagr eine Oper fuer mich gespielt. Bei Gelegenheit gibt es Fotos.
Das Wetter ist endlich gut, letzte Woche hat es viel geregnet.

Mittlerweile bin ich in Helsinki.Und es ist schön.
Die Sonne scheint, 28 Grad, keine Wolke am Himmel.
Recht zentral ist mein Quartier und die Stadt gefällt mir.

Jetzt werde ich den Rundgang durchs Nationalmuseum fortsetzen.

...da haben die doch tatsächlich den Altar aus Hamburg mitgehen lassen...

Montag, 21. Juli 2008

Für eine bessere Auflösung ist auf das Bild zu klicken.

Suomi!

Festival à la Norge


Für eine bessere Auflösung ist auf das Bild zu klicken.

Mitternacht im Eismeer

Sonntag, 20. Juli 2008

Tromsö, Nordkapp, Kirkenes, Eismeer, Finnland

Viel ist passiert.
Letzte Woche hat es geregnet, sehr sogar. War mir allerdings recht egal, da ich bei sehr,sehr lieben Norwegerinnen in Tromsö geblieben bin.
Ein Ort, den ich auf jeden Fall noch einmal sehen werde.
Bis Mittwoch bin ich dort geblieben und es ist mir fast ein wenig schwer gefallen, Abschied zu nehmen.

Der Zeitplan ist sehr aus den Fugen geraten, daher bin ich von Tromsö nach Kirkenes mit dem Schiff gefahren, was nicht nur der Aussicht halber gut war.
Die Rentner an Bord haben mich sehr,sehr komisch gefunden, wie ich denn nur auf dem Panoramadeck schlafen könne...

Wie auch immer, Freitag am Morgen war ich in Kirkenes.
Von dort ging es zur Finnischen Grenze, mit den verschiedensten Norwegern, allesamt nett.
Von der Grenze ging es mit einem älteren münchener Päarchen nach Inari.

Am Inarisee gibt es einen sehr skurrilen Wettbewerb: Mit Mootorschlitten übers Wasser fahren. Wenn man zu langsam wird, geht man schlicht und einfach unter.
Das ist ohnehin eines der eigensten Völker, auf die ich bis jetzt gestossen bin.
Alle finnischen Männer scheinen einen dicken Bauch zu haben, ein Tshirt mit einem Angelmotiv zu sowie einen Bart und eine Kappe zu tragen.Alle.
Interessant ist, dass sich von diesen Männern noch keiner getraut hat, mich mitzunehmen, dafür aber eine 18-jährige Schülerin.

Im Moment wohne ich bei einem sehr netten deutschen Päarchen, dass vor einem halben Jahr hierhin ausgewandert ist und mir einen guten Einblick in die finnischen Eigenarten gibt.
Zum Beispiel ist es bei Feierlichkeiten wie Hochzeiten, Geburtstagen etc üblich, vorbeizukommen, so schnell wie möglich was zu essen und wieder zu gehen.

Dann gibt es hier das typisch finnische Grillen:
Man halte die Wurst möglichst weit in die Flamme, damit sie wenigstens nach irgendetwas schmeckt.

Auch hat jeder Finne seine Saune (sprich ßauna) im Haus, dafuer gibt es in alten Häusern kein Badezimmer. Saunen ist alltägliche Hygiene, nicht nur Wellness.

Die Sprache ist auch recht witzig, ein paar Wörter, die bekannt sein könnten:
Baari
Kioski
Tanzi
Mettwursti
Knöödeli

Hier laufen überall und recht oft Rentiere über die Straße, die einen so treudoofen Eindruck machen, dass sie fast liebenswert sind.

Mal sehen, wie es bei den finnischen Studen in Joensuu nächst Woche wird.

Montag, 14. Juli 2008

Tromsø

Die Abschiedsparty war sehr gut. Ich war so betrunken, dass ich die Eos auf einer Bankliegen gelassen hab, mitten auf dem Festivalgelænde. Da lag sie heute Mittag immernoch.
Drei freundliche Samen in meinem Alter haben, als sie gemerkt haben, dass ich aus Deutschland komme, ersteinmal "Schnappi, das kleine Krokodil" angestimmt.
Als ich dann spæter jemand anderen darauf angesprochen habe, wurde mir bestætigt: Deutschland, das ist Schnappi und Hitler.

Auf dem Weg nach Tromsø hat mich eine norwegische Freiwillige mit zu ihrer Familie zum Kaffeetrinken genommen.
Ein Haus, fast direkt am Wasser, auf der gegenueberliegenden Seite des Fjords zwei 100Meter Wasserflle.
Die Familie hat mich mit einer Herzlichkeit aufgenommen, die Zuhause manchen Familienmitgliedern abgeht.
Da das Haus nicht weit von der E6 entfernt ist und meine Reiseplæne noch nicht ganz verworfen sind, wurde mir natuerlich gezeigt,wo der Haustuerschlussel versteckt ist, sodass ich zu jeder Tages- und Nachtzeit wiederkommen kann.
Jetzt wohne ich bei Niklas in Tromsø, ebenfalls ein recht stattliches Haus mit Kino etc.
Die Selbstverstændlichkeit,seinen Besitz und seine Zeitfuer jemanden, den man kaum kennt, bereitzustellen ist immer wieder beeindruckend.

Ich werde alles daran legen, næchstes Jahr wiederzukommen.
Ein Angebot, bei dem Rentiertrail mitzumachen, gibt es schon.

Jetzt freue ich mich, auch wenn die Rentierfælle keineswegs unbequem waren, auf ein richtiges Bett.

Sonntag, 13. Juli 2008

Ænderung

Ich werde nicht weiterfahren, sondern zurueck. Das Festival ist vorueber und ich bin vollkommen am Ende, was meine kørperlichen Kræfte angeht. Absolut ausgebrannt.
In Tromsø bleibe ich bei jemand vom Festival und sortier mich neu.
Mein Zelt hat zwei grosse Risse.
Wie es weitergeht, kann ich noch nicht absehen, nur eins ist sicher: Dieses Land macht es einem sehr schwer wieder nach Hause zu wollen.

Samstag, 12. Juli 2008

Riddu Riddu

nach einem herrlichen Konzert war es wohl einer der lustigsten Abende seit langem. Nicht nur ich habe bis zu den Trænen gelacht und zwar bis 0600 am Morgen.
Dabei ist die richtige Party, bei der es dann auch Alkohol gibt, erst heute Abend. Jeder darf einen Freund mitbringen, also wenn jemand Lust und Zeit hat?

Es sind jetzt gut 4000 Leute auf dem Festival und es gab noch keine Schlægerei oder sonstigen Zwischenfall.

Ich bin gespannt, wie es sein wird, wenn ich nachts in Berlin lande. Dann werde ich zwei Monate lang keine Sterne gesehen haben...

Donnerstag, 10. Juli 2008

Bilder, unsortiert von den Lofoten bis zum Riddu Riddu

Leider macht Google die, eigentlich gute, Qualitæt meiner Bilder kaputt, eine bessere Aufløsung hat es bei Myspace.com/Rucksacktourist










eine kleine Aufgabe

Findet mal heraus was "joik"(nor.) bzw "yoik" (sam.) ist und stellt Euch dann mich dabei vor.
Viel Spass.

Bilder sind unter myspace.com/rucksacktourist im ordner "sommer08" zu finden.

Planænderung:

Ich werde mich heute nicht auf den Weg machen, sondern bis Sonntag hier, auf dem Festival, bleiben.
Die Arbeit macht Spass, heute bin ich fuer die Internetseite und die interne Kommunikation zustændig, spæter gilt es, Kuchen auszuteilen.
Am gestrigen Abend wurde mir Lassowerfern beigebracht. Nehmt Euch in Acht!

Vorher durfte ich zum Staffbbq. Es gab Freibier. Man kønnte meinen, dass sei nichts Besonderes, allerdngs kostet ein Kasten Tuborg hier ueber 35€.

Die Angstellten sowie die Festivalbesucher sind ausgesprochen nett, freundlich und offen, durch die Bank weg.
Man sitzt abends am Feuer, lacht, trinkt...

Jetzt muss ich eine Rundsms an alle Angstellte und Freiwillige senden...

Mittwoch, 9. Juli 2008

ein paar Bilder

angefangen mit den Lofoten
bis zum Sami Festival Riddu Riddu
im Ordner: Sommer08


eventuell schaffe ich es, sie morgen direkt in den Blog zu laden.

Riddu Riddu

Gestern morgen habe ich mich von den Lofoten per Bus nach Narvik aufgemacht.
18 Grad, Sonnenschein, nette Leute auf dem Weg, was will man mehr.
Ab Narvik hat mich ein ælteres Ehepaar, das natuerlich auf dem Weg in sein Sommerhaus am See war, mitgenommen. Es waren wirklich sehr nette Leute, die gute Frau wollte mich kaum gehen lassen.
Danach, ca 50 km nørdlich von Narvik, auf der E6 hat mich ca eine Stunde niemand mitnehmen wollen. Um die Zeit nicht ungenutzt zu lassen, bin ich Richtung Kirkenes (1035km) gelaufen. Irgendwann erbarmte sich Herr Hausberg mich aufzulesen. Er, seinerseits Bruder des Buergermeisters von Tromsø, hat mich eine Stunde Richtung Tromsø mitgenommen. Im Anschluss las mich ein Strassenarbeiter, der kein Wort Englisch sprach auf. Sehr amusant.
Letztendlich nahm mich dann ein alter berliner VW Bus, bzw ein Student der Filmhochschule Potsdam, mit und zwar zum Riddu Riddu (riddu.no) Festival.
Ein Festival fuer die samische Bevølkerung Norwegens. Bis jetzt habe ich exakt einen Samen gesehen, der uns durchweg mit seinem Gesang beglueckt.
Hier bin ich jetzt und arbeite in der Kueche und wo sonst noch Hilfe gebraucht wird.
Gestern haben wir bis 0400 Vorhænge aufgehængt, heute Morgen wurde ein Rentier zerlegt.
Gleich muss ich bei einer Buchvorstellung Wein ausschenken, was angesichts der Alkoholpreise, nicht unangehm ist. Die Helferriege ist recht international. Man knuepft nette Kontakte.

Leider spiel das Wetter nichtmehr mit: Heute nacht war, bei einem Nebel, der mehr als stehender Regen erschien, es nicht wærmer als 5 Grad.
Mein Schlafsack ist nass, allein durch die Luftfeuchtigkeit.
Dabei durfte ich in der "Gamme" schlafen, einem Erdhuegel. Heute ist mir ein Platz in einem Lavo, einem traditionellem Samenzelt, reserviert. Mit etwas Glueck ist mein Schlafsack bis dahin nur noch feucht.


Vielleicht kann ich heute Abend Bilder hochladen.


P.S.:Duschen und frische Kleidung werden ueberschætzt.

Mittwoch, 2. Juli 2008

Sehr abstrus

ist das Licht. Es wird einfach nicht dunkel. Garnicht. Hin und wieder wird der Himmel gruen oder violett, aber nicht dunkel....

Lofoten

Das erste Ziel ist erreicht: Diese garstigen, tausend Meter hohen Felsen im Atlantik.
Gestern wollten wir die Fæhre um 1500 in Bodø nehmen. Wie es der Zufall will, waren wir das erste Auto, das nichtmehr passte. Uns mit dem Gedanken anfreundend, das Schiff um 1700 zu nehmen, erfahren wir, dass das kaputt ist.
Das danach hatte ca eine Stunde Verspætung, sodass wir um 0300 auf dem Wasser waren.
Wæhrend der Abfahrt hatten wir Gelegenheit einen alten Neuseelænder, sowie ein halbes dutzend (betrunkene) Polen kennenzulernen. Recht lustige Bekanntschaften.
Ich hoffe, demnæchst ein paar Photos hochladen zu kønnen.
Wer hætte gedacht, dass man im Sommerurlaub im Schnee spielen wuerde?
Von wegen Klimawandel...

Salzstraumen

Der grøsste Malstrom der Welt. Es sieht aus, als hætte der Herrgott einen riesigen Tauchsieder versenkt, so sprudelt und brodelt es. Wirbel und Strudel, die gut und gerne ganze Schiffe verschlucken.
Auf der Weiterfahrt laufen uns vier Elche, eine Kuh mit zwei Kælbern vom Vorjahr, sowie ein Bulle, ueber den Weg.

Nachts stehen wir nahe einer Bruecke und fangen zwischen 0100 und 0130 ca zehn Kg Fisch.

Kann jemand mal nachschauen, was ein Malstrøm ist?